Gedanken
Tankstellen und andere Merkwürdigkeiten
Da geht sie nun zu Ende, die Zeit auf und mit den Tankstellen. Fast 26 Jahre habe ich geschafft, davon gut 20 Jahre mit zwei Tankstellen.
Warum ich aufhöre bzw. aufgehört habe?
Dafür gibt es mehrere Gründe.
Der Wichtigste ist, das der aktuelle Vertrag für mich keinerlei positiven Aspekte mehr bereit stellt. Vom Begriff "Selbstständigkeit" bleibt, abgesehen von der Waschanlage, nichts mehr übrig.
Wenn ein selbstständiger Kaufmann nicht mehr entscheiden kann, welche Ware zu welchem Preis wann an welche Stelle in "seinem" Shop stehen darf, was hat das noch mit "selbstständig" zu tun?
Wenn der wirtschaftliche Erfolg (also der Gewinn) nicht mehr von eigenem Handeln sondern von Zuschüßen in enormer Höhe abhängt, was hat das noch mit "selbstständig" zu tun?
Wenn ein Unternehmen versucht, mit theoritischen Kenntnissen und schultheoritischen Ansätzen Einzelhändler zu sein, ohne jemals wirklich im Handel gestanden zu haben, wie wahrscheinlich ist dann ein Erfolg?
Wenn ein Gesetzgeber immer restriktivere Vorgaben macht, die für einen Kleinunternehmer kaum mehr zu erfüllen sind, wieviel Spass macht die Ausübung der Tätigkeit dann noch?
Wenn tagtäglich Verantwortung für das Handeln Dritter übernommen werden muss und man kaum Möglichkeiten der Disziplinierung mehr hat, welchen Sinn macht es, dann noch "Arbeitgeber" zu sein?
Es gibt so viele Aspekte, die die Aufgabe dieses Berufes (der sicher einmal "Berufung" war) erklären und rechtfertigen. Vielleicht schaffe ich es ab und an, mal ein wenig zu beschreiben, was passierte und warum das, was passiert, genau richtig scheint.
Vertrag und Shop
Neue Ausrichtung
Was aber mache ich heute?
Zunächst gönne ich mir, nach 26 Jahren, eine längere Zeit der Ruhe. Der letzte wirkliche Urlaub war 2018, seit dem gab es immer etwas, was eine längere Erholungsphase unmöglich machte.
Natürlich wäre es möglich gewesen, klar. Aber ich bin nun mal so gestrickt, dass ich meine Mitarbeiter bei den großen Dingen, die seit 2018 passierten, in der vertrackten Situation, keine, zu wenige oder nicht ausreichend motivierbare neue Kollegen zu finden, nicht alleine lasse. Vermutlich eines meiner größeren Probleme, das sich in den letzen Jahren wohl verstärkt hat.
Ein neues Gewerbe ist angemeldet. Etwas völlig anderes, von dem ich glaube, dass es, wenn es denn funktioniert, drei wesentliche Punkte erfüllt:
- In etwa zehn Jahren mit der Erwerbstätigkeit abzuschließen
- Ein notwendiges Einkommen zum leben und überleben in dieser Zeit zu erreichen
- und eine sinnstiftende Aufgabe ist
Ich werde also den Weg gehen, mich als Alltagsbegleiter und Lebenshelfer für Senioren zu engagieren und engagiert zu werden. Für mich eine tolle Geschichte, deren Ziel ich in wenigen Worten zusammenfassen kann:
Ich möchte dabei helfen, ältere Menschen so lange wie möglich dort leben zu lassen, wo sie zu Hause sind!
Auf meinem Auto finden sich seit einiger Zeit die Worte "Ich bin Ihr Haushälter, Begleiter, Sekretär und Freizeitpartner". Und genau so wünsche ich es mir tatsächlich: Meine Kentnisse einbringen, neues lernen, die Fähigkeit des "zuhören können" so einbringen, dass alle Beteiligten zufrieden sind.
Nebenbei nutze ich diese Punkte und meine praktische Erfahrung der letzten vierzig Jahre und biete Unternehmern und Selbstständigen, die Hilfe brauchen, diese in Form von Beratung an. Manchmal reicht schon der Blick von außen auf eine Situation, um die eigene Betrachtung zu ändern, aktiv zu werden und sein Schicksal (wieder) in die eigenen Hände zu nehmen.
Was dann, weitläufiger ausgelegt, für beide Bereiche, Senioren wie Selbstständige, gelten könnte.
Ich werde berichten, was sich entwickelt!
Nach über einem Jahr
Hier folgt demnächst etwas